Die Insel der Götter verzaubert durch ihre einzigartige mystische Kultur, die noch heute in Form traditioneller Tänze sowie zahlreicher religiöser und kultureller Festivals auf Bali gelebt wird.
Den zweiten Beinamen Insel der 1000 Tempel erhielt Bali dank der zahllosen faszinierenden Heiligtümer: Von Wassertempeln mit einmaliger Kulisse über beeindruckende weitläufige Tempelkomplexe und Grabanlagen bis zu Höhlentempeln von Weltkultur-Rang. Teils sehr touristisch erschlossen, teils abenteuerlich in Indiana-Jones-Manier zu durchstreifen.
Die bedeutendste und größte Tempelanlage auf Bali ist Pura Besakih, ein beeindruckender und wunderschöner weitläufiger hinduistischer Tempelkomplex auf ca. 950 Metern Höhe in den Hängen des Vulkans Gunung Agung.
Markante, weithin sichtbare Landmarke sind die mehrstöckigen Tempeltürme (Meru), deren trapezförmige Dächer von Stockwerk zu Stockwerk immer schmaler in den Himmel zulaufen. Der Besakih-Tempel besteht eigentlich aus 23 einzelnen Tempeln sowie etwa 200 Schreinen und Pavillons, dominiert von drei prachtvoll verzierten Hauptheiligtümern, geweiht der göttlichen Dreifaltigkeit (Trimurti), bestehend aus den hinduistischen Göttern Brahma, Shiva und Vishnu.
In eigenen Tempelbezirken Pura Dangin Kretag (Brahma), Pura Batu Madeg (Vishnu) und dem größten Tempelbezirk Pura Panataran Agung (Shiva) werden die Hauptgötter verehrt. Über zahlreiche Treppen, Höfe und Terrassen erkundest du das Bali-Highlight.
Eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten auf Bali ist der Tempel Tanah Lot.
Er wurde auf einer kleinen Felseninsel vor Balis südlicher Westküste errichtet, um dem Meeresgott zu huldigen.
Wörtlich übersetzt bedeutet der Name Erde und Meer. Zu Fuß kannst du ihn nur bei Ebbe erreichen. Besonders bei Sonnenuntergang ist der Anblick ein Traum (dann herrscht jedoch auch der größte Touristenansturm, insbesondere zur besten Reisezeit).
Das klassische Postkarten-Motiv fotografierst du von der gegenüber der Insel liegenden Klippe, auf der sich auch Restaurants befinden. Gegen kleines Geld zeigen dir die Priester die heilige Süßwasserquelle und die ebenfalls als heilig verehrten Schlangen in den Höhlen der Klippen.
Ebenfalls eine traumhafte Ozean-Kulisse bietet der Uluwatu-Tempel (Pura Luhur Uluwatu). Er wurde im elften Jahrhundert am südlichsten Zipfel Balis auf Steilklippen circa 80 Meter über dem Meeresspiegel errichtet. Von hier genießt du einen herrlichen Blick auf den indischen Ozean.
Der Meerestempel soll, wie auch Tanah Lot, die Balinesen vor den Dämonen des Meeres behüten.
Täglich um 18.00 Uhr kannst du hier Zeuge des traditionellen Kecak-Tanzes werden und danach den schönen Sonnenuntergang bestaunen.
Hüte dich vor den vielen Makaken-Affen. Als heilige Wächter des Tempels bestimmt, liegt ihr Fokus stattdessen eher darauf, dir deine lose herabhängenden Besitztümer zu stibitzen.
Der dritte im Bunde von Balis traumhaften Wassertempeln ist Pura Ulun Danu Bratan. Er liegt am Ufer des Bratan-Sees, der besonders bei Sonnenuntergang eine schöne bergige Kulisse zaubert.
Errichtet im 17. Jahrhundert wurde er als hinduistischer Tempel und den Göttern Shiva, Vishnu und Brahma geweiht. Er enthält aber auch buddhistische Elemente (beispielsweise Buddha-Statuen) und gibt somit ein schönes Beispiel, wie Weltreligionen im Einklang existieren können.
Haupt-Ausgangspunkt für den Kultururlaub ist Ubud und Umgebung: Besonders sehenswert ist die Elefantengrotte Goa Gajah bei Bedulu.
Es handelt sich um einen Höhlentempel mit buddhistischen und hinduistischen Elementen, der von der UNESCO in den Rang eines Weltkulturerbes erhoben wurde.
Balis neben dem Besakih-Tempel wohl eindrucksvollste historische Stätte ist Gunung Kawi mit ihren hohen Stein-Monumenten, die im 11. Jahrhundert als Königsgräber angelegt wurden und über mehr als 270 Stufen erreicht werden, die in dschungelartige Landschaft gehauen sind.
Im Wassertempel Tirta Empul, etwas weiter im Inselinnern gelegen, reinigen sich gläubige Balinesen rituell im heiligen Wasser, um sich von Krankheiten und Sorgen zu entlasten.
Verschiedene Becken, die nacheinander durchlaufen werden, erfüllen dabei dem Glauben nach unterschiedliche Arten der Reinigung. In regelmäßigen Zeremonien mit bunten Blüten, Räucherstäbchen und sphärischen Klängen taucht man hier tief ein in balinesische Kultur.
Wer sich für zeitgenössische balinesische Kultur in Form von Literatur und Musik interessiert, dem seien folgende Kultur-Festivals ans Herz gelegt, die allesamt auch ein sehr ansprechendes Unterhaltungsprogramm bieten:
Das Bali Arts Festival findet vom zweiten Samstag im Juni bis Mitte Juli in Denpasar statt. Hier erlebst du traditionelle Aufführungen, Schattenspiele, zeitgenössische Tänze, Kunst und Musik.
Der Strand Sanur ist Austragungsort zweier Festivals: Das Bali Kite Festival, meist Ende Juli, auf dem verschiedene Teams große (4 × 8 Meter) farbenprächtige Papierdrachen in die Lüfte steigen lassen, um mit den Hindu-Göttern zu kommunizieren oder diese zu repräsentieren.
Neben dem religiösen Ursprung kommt auch das Entertainment nicht zu kurz, es gibt ein Unterhaltungsprogram mit Live-Musik für Einheimische und Touristen.
Ende August bietet dir das Sanur Village Festival eine bunte Mischung aus Streetfood-Festival, Kunsthandwerk- und Kultur-Festival der Kreativszene, Live-Musik, sportliche Wettbewerbe (z. B. auch Surfen) und allerlei umweltfreundliche Themenevents, die sich der Erhaltung Balis schöner Natur widmen.
Im August findet zudem das Ubud Village Jazz Festival und im Oktober das Ubud Writers & Readers Festival statt. Letzteres erhebt den Anspruch, Südostasiens führendes Ideen- und Literatur-Festival zu sein. Das Festival-Programm enthält Lesungen, Debatten zu verschiedenen Themen, Live Music und Poetry Slam.
Ein Highlight des Festival-Kalenders findet in Negara, der Hauptstadt des Regierungsbezirks Jembrana, zwischen Juli und Oktober statt (der genaue Termin variiert von Jahr zu Jahr): Das berühmte traditionelle Wasserbüffelrennen Mekepung.
Da nicht nur das Tempo der Büffel über den Sieg entscheidet, sondern auch deren Schmuck und Aufmachung, gerät das Event alljährlich zum rasanten, farbenfrohen und unterhaltsamen Spektakel.
Nyepi, auch als Balinesisches Neujahr bezeichnet, ist der Tag der Stille und der Meditation. Er ist der höchste hinduistische Feiertag und wird am Tag nach Neumond im März zelebriert, wobei die Feierlichkeiten über mehrere Tage hinweg gehen: Während der Melasti-Zeremonie, drei Tage vor Nyepi, werden Heiligtümer aus den Tempeln in einer Prozession zur nächsten Wasserstelle gebracht (Meer, See oder Fluss), ums sie mit der Kraft des Wassergottes Baruna zu reinigen.
Am Tag vor Nyepi wird die Exorzismus-Zeremonie mit karnevalsähnlichen Umzügen durchgeführt, an deren Ende Puppen, die Dämonen symbolisieren, unter großem Getöse verbrannt werden.
Am eigentlichen Nyepi-Tag herrscht absoluter Stillstand auf der Insel. Niemand arbeitet, die Häuser werden nicht verlassen, es brennt kein Licht, um das neue Jahr in bestmöglicher spiritueller Reinheit und Selbstfindung zu beginnen.