Aktivurlaub in Indonesien bietet Weltklasse-Highlights in verschiedenen Disziplinen: Trekking und Klettern in schönster Natur. Tauchen und Surfen an einigen der dafür schönsten Punkten der Welt.
Indonesien ist ein wunderbares Reiseziel für den Wanderurlaub, das dich durch schönste Natur, auf aktive Vulkane und zu kulturell einzigartigen Erlebnissen führt.
Das Trekking-Highlight in Indonesien ist das Baliem-Tal. Der Name hat nichts mit Bali zu tun, das schöne Hochtal liegt auf einer ganz anderen Insel, nämlich auf Neuguinea. Da es sich bei dieser Insel um die zweitgrößte der Erde handelt (nach Grönland), müssen wir etwas genauer werden: Das Baliem-Tal liegt im zentralen Hochland der Provinz Papua in Westneuguinea, dem indonesischen Teil Neuguineas. Auch der Name der Provinz birgt Verwechslungsgefahr, sie ist zu unterscheiden von Papua-Neuguinea, das im Ostteil Neuguineas liegt und einen eigenen Staat bildet. Aber genug der geographischen Einordnung: Was macht das Baliem-Tal zu einem Top-Reisetipp für Wanderer?
Auf diese Frage gibt es drei Antworten: Erstens ist es noch sehr unberührt und ursprünglich – touristisch längst nicht so erschlossen (um nicht zu schreiben „überlaufen“) wie andere Ziele in Indonesien. Einen großen Teil der Strecke wirst du dir höchstens mit ein paar christlichen Missionaren teilen. Zweitens bietet es wunderschöne Landschaften: Du wanderst vor traumhafter Gebirgskulisse reißende Flüsse entlang, die du hin und wieder auf wackligen Hängebrücken überqueren musst. Dein Weg führt durch Dschungel und an Süßkartoffelfeldern vorbei. Während diese beiden Argumente auch andere Reiseziele für sich beanspruchen können, ist es der dritte Grund, der das Baliem-Tal absolut einzigartig macht: Hier triffst du auf die abgeschiedenen indigenen Papua-Naturvölker, die sich – abgeschirmt von einem der undurchdringlichsten Dschungel der Erde – entgegen aller Modernisierung im Rest des Landes ihre uralten Traditionen bewahren konnten.
Du wirst auf Männer der Dani oder der Yali treffen, die ihre Blöße nur mit Penisköchern bedecken und auf Frauen, die nur geflochtene Schilfröcke tragen. Die anfängliche Ungewohntheit dieses Anblicks vergisst du schnell, wenn die herzlichen Menschen dich mit einem Lächeln begrüßen und dich inmitten ihrer Dorfgemeinschaft in schilfbedeckten Holzhütten wohnen und an ihren Gebräuchen teilnehmen lassen.
Wenn du im August reist, kannst du auch ein Kulturfestival besuchen, das zwar alte Traditionen aufleben lässt, aber erkennbar für die touristische Zielgruppe bestimmt ist.
Das landschaftliche Markenzeichen Indonesiens sind die weitläufigen Reisterrassen, zu denen dich Wanderwege auf den meisten großen Inseln des Landes führen. Gut erschlossene Trekking-Routen, auch geführte Touren, zum Teil auch gut geeignet um sie mit dem Mountainbike zurückzulegen, findest du auf Java, zum Beispiel am Gunung Prau, und auf Bali.
In unzähligen Grüntönen ziehen sich die Becken der Reisfelder-Berghänge in Stufen hinauf und bilden, zu Füßen von Vulkanen liegend, wunderbare Panoramen. Hin und wieder setzen ein paar Palmen, kleine Tempel oder Schreine hübsche Akzente.
Neben der umwerfenden Kulisse beeindruckt auch die uralte Tradition sowie die architektonische und handwerkliche Kunst, die den Reisterrassen zugrunde liegt. Der Reisanbau erfolgt von je her per Hand beziehungsweise mithilfe von Rinderpflügen. Steile Hanglagen lassen schließlich gar keine andere Anbauform zu (Traktoren erweisen sich nur in den Ebenen als nützlich). In Handarbeit werden auch die Dämme, Beckenbegrenzungen und Bambuskanäle errichtet, die das Bergquellwasser von Terrasse zu Terrasse führen und auch während der Trockenzeit Wasserversorgung gewährleisten.
Ein absolutes Indonesien-Highlight ist das Farbenspiel am Himmel, das du beim Sonnenaufgang über dem Mount Bromo (2.329 Meter) auf Java erlebst. Um den einzigartigen Panoramablick über Javas Vulkanlandschaft genießen zu können, musst du schon gegen vier Uhr aufstehen, denn dann starten die meisten geführten Touren. Nach dem Sonnenaufgang, den du zusammen mit vielen weiteren Touristen auf einer Aussichtsplattform erlebst, kannst du zwischen verschiedenen Routen bis an den Rand des Kraters des aktiven Vulkans wählen.
In deinem Reisegepäck sollten für dieses Farbspektakel weder eine wärmende Primaloft-Jacke noch ein Atemschutz fehlen. Mount Bromo gehört wie auch der ebenfalls (hoch) aktive Mount Semeru zum Bromo-Tengger-Semeru National Park. Ausgangspunkt für diesen Nationalpark und die Vulkantouren zu den sechs (!) Vulkanen in der Umgebung (was einzigartig auf der Welt ist) ist die Stadt Malang.
Ganz im Osten Javas, fast schon an der Küste, die Bali gegenüberliegt, kannst du zum Ijen-Krater mit seinem grünen Vulkansee wandern.
Der Gunung Rinjani auf Lombok ist mit 3.726 Metern Indonesiens zweithöchster Vulkan. Er nimmt fast die gesamte nördliche Hälfte der Trauminsel ein. Trekking am Rinjani ist durchaus anspruchsvoll, aber die Mühe lohnt sich!
Du wanderst entlang der schönen Hänge bergauf bis zu einem riesigen Krater. Von dessen Rand bietet sich dir ein phänomenaler Blick auf einen von bewaldeten Klippen umringten türkisfarbenen Kratersee, der den aktiven Kleinvulkan Gunung Baru umschließt, aus dem regelmäßig Rauch aufsteigt. Der Kratersee gilt als heilig und ist daher eine bedeutsame Pilgerstätte. Führer und Träger für diese Vulkantour findest du schnell auf Lombok.
Die Nachbarinsel Bali hält ebenfalls sehr lohnende Vulkanwanderungen für dich bereit, auf denen du die knapp 3.000 Meter des heiligen Vulkans Gunung Agung erklimmst oder durch grüne Landschaften auf den Gunung Batur wanderst. Auf das Thema Vulkan-Trekking gehen wir bei unseren Bali-Reisetipps detailliert ein.
Ein Insider-Tipp für Trekking in Indonesien ist das Harau-Tal in West-Sumatra. Es liegt im Gebiet der 50 Dörfer, etwa 55 Kilometer östlich von Bukittingi und 15 Kilometer nordöstlich vom landwirtschaftlichen Zentrum Payakumbuh.
Hier wanderst du zwischen hohen Felsklippen durch unberührte Natur und Dschungellandschaft und vorbei an malerischen Reisterrassen vor Vulkan-Silhouetten. Auf manchen Routen kommst du an kleinen Wasserfällen vorbei, die allerdings außerhalb der Regenzeit nur Rinnsale sein können.
Die schroffen grauen Felswände machen das Harau-Tal zu einem der besten Klettergebiete in Indonesien. Neben Wandern und Rock-Climbing ist auch Mountainbiken eine schöne Art deinen Aktivurlaub zu verbringen.
Golfurlaub in Indonesien machst du am besten auf der Insel Bintan, die neben noblen Ressorts auch einen Golfplatz der Spitzenklasse direkt am weißen Sandstrand bietet.
Wasserurlaub in Indonesien trumpft mit Spots zum Surfen, Tauchen und Schnorcheln ganz groß auf, die Profis wie Amateure zu den besten dieses Planeten zählen!
Auf Sulawesis nordöstlicher Halbinsel (zwischen Sulawesi Utara und Sulawesi Tengah) liegt die Provinz Gorontalo. Die gleichnamige Hauptstadt ist ein Tor zu Unterwasser-Paradiesen, die für erfahrene Taucher zu den schönsten der Welt gehören.
Direkt vor der Stadt erstreckt sich der Golf von Tomini (Tomini Bay) und Olele Beach (Pantai Olele). Du tauchst direkt am Äquator zu einzigartigen exotischen Meereskreaturen. Nach deinem Tauchgang notierst du dir Kardinalbarsche, Zackenbarsche, Kakadu-Zwergbuntbarsche, Damselfische, Falterfische, Nacktkiemer, Blauflossen-Feuerfische, Anglerfische, Seepferchen und Delfine in dein Taucher-Logbuch.
Ein paar Bootsstunden südlich liegt ein weiteres weltbekanntes Taucherparadies: Die Togian-Inseln. Da die Inselgruppe so schwer zu erreichen ist, wird sie trotz ihrer wunderbaren Lagunen und bewaldeter goldener Strände nur von wenigen Touristen als Reiseziel auserkoren, insbesondere natürlich von Tauchern. Zu den vier Inseln Bolilanga, Kadidiri, Katupat und Una Una gehören knapp 30 herrliche Tauch-Spots. Die Rahmenbedingungen könnten nicht besser sein: 27 °C bis 30 °C warmes Wasser, geringe Strömung und gute Sicht von 20 bis 40 Metern. Zu den spektakulärsten der mehr als 1.500 Fischarten und 4.000 Weichtierarten rund um die Korallencanyons zählen Barrakuda-Schwärme. Auch zum Flugzeugwrack eines im zweiten Weltkrieg abgestürzten amerikanischen B-24-Bombers kannst du hier tauchen.
Im Meeresschutzgebiet um Sumalata leben vier verschiedene Schildkrötenarten.
An der nördlichen Spitze Sulawesis liegt der Nationalpark Bunaken (Taman Nasional Bunaken) vor der Westküste von Manado. Die Unterwasserwelt sprengt jede Vorstellungskraft. Gigantische Abbruchkanten gehen an manchen Stellen über 1.800 Meter in die Tiefe. Riffs beheimaten hier 300 Korallenarten und rund zehn Mal so viele Fischarten! Zu den spektakulärsten zählen Haie (verschiedene Spezies von Riffhaien und Walhaie) sowie Riesenmantas.
Nur knapp eineinhalb Stunden fährst du von Manado an die Ostküste nach Bitung. In den Gewässern zwischen Bitung und der gegenüberliegenden Insel Lembeh gibt es ebenfalls großartige Tauch-Spots.
Auch in Südsulawesi findest du herrliche Tauchspots, zum Beispiel die Insel Kapoposang in der Straße von Makassar, der Meerenge Borneo Sulawesi. Ausgangspunkt für Tauchgänge ist die namensgebende Hafenstadt Makassar. In der Bandasee zwischen Sulawesi und Flores liegt der Taka Bonerate National Park, der das drittgrößte Atoll mit einer sagenhaften Fläche von 2.200 Quadratkilometern sowie 15 Inseln umfasst.
Raja Ampat ist ein traumhafter Archipel westlich von Neuguinea, von dem viele Taucher als Highlight ihres Lebens schwärmen. Im türkisfarbenen Meer rund um die winzigen runden Felseninseln warten 75 Prozent aller Korallenarten dieses Planeten und über 1.300 Fischarten darauf, von dir entdeckt zu werden. Zur weltgrößten marinen Biodiversität zählen Husarenfische, Bambushaie, Doktorfische, Riesenmantas und andere Teufelsrochen, Red Snapper, Fahnen- und Riffbarsche, Korallenwächter, Seepferdchen, vielfarbig schillernde Meeresschnecken sowie die weltgrößte Schildkrötenart, die hier nistet. Zum Vergleich: Das Great Barrier Reef in Australien ist mehr als zehnmal so groß, hat jedoch deutlich weniger Artenvielfalt zu bieten.
Es gibt unfassbar viele traumhafte Tauchgebiete in Indonesien: Ein Geheimtipp ist das Schildkröten-Elysium vor den Derawan-Islands in Ost-Kalimantan.
Rund um Bali sind viele Tauchspots verteilt, das Unterwasser-Highlight ist der berühmte Wreck-Dive zur USS Liberty. Weiterhin sind die kleinen Inseln vor Lombok zu nennen. Bei Nusa Lembongan und Nusa Penida kannst du beim Schnorcheln oder Strömungstauchen an Steilwänden große Meeresbewohner sehen, so zum Beispiel am Manta Point, im Sommer auch den raren Mondfisch. Es lohnt sich hier eine Unterkunft zu suchen, da die Anfahrt von Kuta auf Bali zwar auch möglich ist, aber bis zu fünf Stunden benötigt. Auch die Gili Islands sind mit einigen guten Tauchschulen ein ausgezeichneter Ausgangspunkt, um Tauchen zu lernen.
Die Banda-Inseln kann man als eine Art komprimiertes Indonesien-Erlebnis sehen. Es gibt hier schöne Strände, Natur und auch kulturell einiges zu entdecken. Unter Strandurlaub werden wir darauf noch eingehen.
Einen ganz großen Teil der Touristen zieht es aber zum Tauchen hierher. Kein Wunder, gehören doch die hiesigen Korallenriffs zu den gesündesten und schönsten der Erde. An beeindruckenden Steilhängen wachsen gewaltige Fächerkorallen und bunte Schwämme. Wenn du noch keinen Tauchschein hast, ist übrigens die Banda-Insel Ai für dich ein Geheimtipp, denn hier eröffnet sich dir das Unterwasserparadies auch ohne offizielle Tauchlizenz.
Die Mentawai-Inseln sind eine Inselgruppe vor West-Sumatra. Der türkisfarbene indische Ozean liefert perfekte Wellen am Fließband und die dicht mit Palmen bewachsenen Sandstrände die angemessene Kulisse. Völlig zurecht landen die Mentawai-Inseln in diversen Rankings der besten Surfspots der Welt regelmäßig auf den vorderen Plätzen.
Nicht nur Surfprofis werden hier glücklich, es gibt Surfresorts und Surfschulen für die Normalsterblichen. Zu den 70 Inseln gelangst du per Boot. Der Flughafen deiner Wahl ist Hatta. Surfer empfehlen besonders Siberut und Pagi. Die größten Wellen rollen zwischen Juni und September.
Weitere weltberühmte Surfspots liegen ebenfalls im Indischen Ozean etwa 130 km vor Nord-Sumatras Westküste: Die Insel Nias hat sich genau wie die weiter südlich gelegenen Mentawai-Inseln einen Ruf als Weltklasse-Surfspot verdient. Das Surf-Highlight ist Sorake Bay am südlichen Zipfel der Insel nahe der Stadt Telukdalam, wo du das ganze Jahr über die Chance, hast eine Tube oder Barrel zu surfen.
Nur einige Kilometer entfernt gelangst du zu einem Geheimtipp: Die Hinako-Inseln Asu und Bawa. Im kristallklaren Wasser kannst du Meeresschildkröten beobachten, während du auf die perfekte Welle wartest. Dies dauert aber in der Regel nicht zu lange, denn an den Spots dieses Surfer-Paradieses findest du fast immer allerbeste Surf-Bedingungen.
Für ein einmaliges Surferlebnis musst du aber nicht unbedingt die Reise nach Sumatra antreten. Surfer finden auch näher an den Touristenmagneten erstklassige Spots, etwa zwischen Javas Ostküste und Lombok. Der Strand Plengkung, Surfern besser bekannt als G-Land-Beach, liegt an Javas östlicher Spitze, nahe der Stadt Banyuwangi. Auch er gilt als einer der weltbesten Surfspots. Internationale Spitzensurfer schwärmen vom Seven Giant Waves Wonder und meinen ein Set aus bis zu sechs Meter hohen Wellen. Daneben bietet die kurvige Küstenlinie noch wunderbare Natur.
Auf deinem Bali-Urlaub brauchst du nicht einmal deine Haupt-Insel zu verlassen. Einfach immer den Vespas mit den selbstangebrachten Surfboard-Haltern hinterher! Uluwatu und Kuta sind die Strände mit den besten und bekanntesten Surfbreaks für jedes Niveau.
Die azurblauen Wellen, die auf das Strandparadies Lombok zurollen, haben es in sich! Die Herausforderung für den Profisurfer heißt Desert Point. Hier führt ein extrem langer Ride über ein flaches scharfkantiges Riff.