Safari in Ruanda spielt sich hauptsächlich in drei beeindruckenden Nationalparks ab, die ganz verschiedene Charaktere und Highlights haben.
Der Volcanoes National Park oder auch Parc National des Volcans, gelegen an der nordwestlichen Grenze zur Demokratischen Republik Kongo und zu Uganda, ist das größte Safari-Highlight Ruandas. Hier leben die imponierenden Berggorillas.
Diese größten Menschenaffen hautnah zu erleben, musst du dir zunächst mit einem steilen Anstieg verdienen. Bis du auf die Gorillas triffst können durchaus Stunden vergehen. Allerdings ist schon der Ausblick über die spektakuläre Vulkanlandschaften Entschädigung genug für die Anstrengung.
Namensgeber des Parks sind die Virunga-Vulkane. Dazu gehören der Karisimbi (mit 4.507 Metern der höchste Berg der Vulkankette), der Visoke (auch Bisoko genannt, hier gelangst du nach kurzem Anstieg zu einem hübschen Kratersee auf 3.711 Metern) sowie vier weitere Vulkane auf ruandischer Seite. An ihren Hängen wechseln sich tropischer Regenwald mit Nebelwald und Bambus-Dschungel ab. Hier leben auch die seltenen Goldmeerkatzen mit goldbraunem Fell und bläulicher Gesichtspartie.
Der Vulkan-Nationalpark erlangte Berühmtheit durch den Film Gorillas im Nebel über Dian Fossey, eine US-amerikanische Primatologin, die ihr Leben dem Schutz und der Erforschung der Berggorillas widmete. Ihr Grab wird heute von vielen Safari-Teilnehmern besucht.
Beachte: Der Weg zu den Berggorillas beginnt für dich schon lange vor Antritt deiner Ruanda-Reise mit etwas Bürokratie. Die ruandische Regierung vergibt Permits für Gorilla-Tracking – und zwar nur 50 am Tag. Zu aktuellen Kosten und Ablauf bekommst du Infos bei deinem Safari-Veranstalter oder auf der offiziellen Ruanda-Tourismus-Website. Die Berggorilla-Safari ist sowohl als Tagestour von Kigali aus möglich oder mit Übernachtung in Ruhengeri.
Im Regenwald des Nyungwe Forest National Parks erwartet dich die größte Primatenvielfalt Ostafrikas: Schimpansen, Colobusaffen (die meist zu Hunderten unterwegs sind), Meerkatzen, Mantelmangaben und viele weitere Affenarten schwingen sich durch die Bäume des Regenwalds.
Neben der Primaten-Safari ist der Nyungwe-Regenwald-Nationalpark auch ein absoluter Geheimtipp unter Ornithologen. Unzählige bunte tropische Vögel gibt es hier zu beobachten.
Landschaftliche Highlights bilden die vielen beachtlichen Wasserfälle und Teeplantagen. Spektakuläre Trails führen auf einer Brücke über die Baumkronen des Regenwalds oder entlang der Hauptwasserscheide zwischen den Einzugsgebieten von zwei der größten Ströme dieses Planeten, dem Nil und dem Kongo-Fluss. Zur Übernachtung stehen mehrere Alternativen zur Verfügung, von modernen Dschungel-Lodges bis zu einem preisgünstigen Gästehaus.
Der Parc National de L‘Akagera bietet mit seinem angenehmen Klima und seiner überschaubaren Größe einen wunderbaren Einstieg in die faszinierende Tierwelt Afrikas. Im Norden des Parks herrscht Savanne vor – mit all ihren Bewohnern. Hier kannst du Zebras, Giraffen, Oribi-Gazellen oder Impala-Antilopen entdecken. Topi-Antilopen erkennst du an ihren Riffelhörnern, den rotbraunen Körpern und vor allem daran, dass sie aussehen als würden sie weiße Stutzen tragen.
Im Osten des Parks, an der Grenze zu Tansania, liegen Feuchtgebiete, die der namensgebende Nilzufluss Akagera mit Wasser versorgt. Dort siehst du Büffel mit geschwungenen Hörnern sowie Defassa-Wasserböcke. Nilpferde sind vor allem am Rwanyakazinga-See zu finden. In den Buschlandschaften im Süden besteht die beste Chance auf Elefanten zu treffen. Einst waren im Park auch Löwen ansässig, die gerade wieder angesiedelt werden.
Von Kigali aus benötigst du knapp zwei Autostunden um in den Akagera-Nationalpark zu gelangen. Eine Safari für einen Tag ist also möglich, jedoch dauern die Touren regulär circa zehn Stunden. Eine Übernachtung in einer der Lodges am Ihemasee bringt den Vorteil, bei einer Nacht-Safari auch die nachtaktiven Tiere zu sehen. In der Region befinden sich übrigens auch die Rusumo-Wasserfälle und zwar am Kagera-Nil an der Grenze zu Tansania.