Sport- und Aktivurlaub im Allgäu lässt keine Wünsche offen. Die Berge bieten wunderbare Möglichkeiten zum Trekking, Klettern und Mountainbiken. Schöne Radtouren für die ganze Familie bieten insbesondere die Voralpen, zum Beispiel um die schönen Allgäuer Seen. Diese wiederum eignen sich nicht nur zum Schwimmen, sondern auch für Wassersport wie Segeln und Surfen. Sogar Tauchen kannst du an einigen Stellen. Wintersport im Allgäu ist ohnehin über jede Zweifel erhaben. Zudem eignet sich das Allgäu auch wunderbar für deinen nächsten Golfurlaub. Darf es ein bisschen mehr Adrenalin sein, dann schau dir das Ganze doch beim Drachen- oder Gleitschirmfliegen aus der Vogelperspektive an.
Die Allgäuer Alpen sowie das Alpenvorland gehören mit Sicherheit zu den schönsten Trekking-Gebieten Deutschlands. Im Folgenden erklären wir dir die Systematik der Wanderwege und beschreiben einige der schönsten Strecken und Rundwege für deinen Wanderurlaub im Allgäu.
Wandern im Allgäu führt dich nicht nur durch wunderschöne Landschaften, es ist zudem bestens strukturiert. Das Wanderwegenetz ist in drei Wanderrouten unterteilt, die sich thematisch voneinander abgrenzen und die zuverlässig auf Wegweisern markiert sind.
Eine Wanderoute führt 463 Kilometer über grüne Hügel und Terrassen (genannt Wiesengänger, grüne Markierung): Marktoberdorf – Kaufbeuren – Bad Wörishofen – Mindelheim – Katzbrui – Ottobeuren – Bad Grönenbach – Illerbeuren – Altusried – Schmidsfelden – Leutkirch – Bad Wurzach – Eintürnen – Kißlegg – Wangen - Eglofs
Eine zweite Route führt an Wasserfällen und schönen Bergseen vorbei entlang der Flüsse der Voralpen (hin und wieder auch durch diese hindurch). Dieser 390 Kilometer lange Abschnitt wird Wasserläufer genannt und ist durch blaue Beschilderung kenntlich gemacht. Eglofs – Lindenberg – Scheidegg – Weiler-Simmerberg – Oberreute – Oberstaufen/Halblech – Lechbruck – Stötten am Auerberg – Marktoberdorf.
Durch spektakuläre Gebirgslandschaft auf die Gipfel der Allgäuer Alpen führt eine 342 Kilometer lange Route namens Himmelsstürmer. Diese anspruchsvollste Route verläuft folgendermaßen: Oberstaufen – Hochgrat – Balderschwang – Grasgehren – Ofterschwang – Fischen – Oberstdorf – Edmund-Probst-Haus am Nebelhorn – Schwarzenberghütte bei Hinterstein – Bad Hindelang – Zöblen – Tannheim – Bad Kissinger Hütte – Pfronten.
Die drei Routen bilden einen 876 Kilometer langen Rundweg. Es gibt Strecken, die jeweils zwei Themen miteinander verknüpfen (zweifarbig ausgeschildert) und es gibt Verbindungswege, die dich die Routen wechseln oder frei kombinieren lassen.
Mit einem Panoramablick vom Bodensee bis zur Zugspitze (entsprechendes Wetter vorausgesetzt) führt eine der schönsten Grat- und Kammwanderungen der deutschen Alpen über die Nagelfluhkette. Gut ausgeschilderte und gesicherte Strecken verschiedener Schwierigkeitsgrade stehen dir hier zur Verfügung. Insbesondere die Westtour über die Nagelfluhkette bietet herrliche Ausblicke. Es gibt Varianten, die den Aufstieg erleichtern oder die Strecke abkürzen (Hochgratbahn, Rindalphorn). Die Trekking-Dauer variiert entsprechend zwischen vier und acht Stunden. Ausgangspunkt ist die Talstation der Hochgratbahn bei Oberstaufen. Endpunkt ist die Bergstation der Mittagbahn bei Immenstadt. Wenn du mit dem Auto angereist bist, fährt von dort auch ein Zug zurück nach Oberstaufen.
Über das Fellhorn (2.038 Meter) führt eine der berühmtesten Wanderungen im Allgäu, die Blumentour. Neben der schönen Flora kannst du hier die phänomenalen Aussichten auf das Kleinwalsertal und das Stillachtal genießen. Du startest an der Bergstation der Fellhornbahn (die Seilbahn ist die bequeme Alternative, um auf das Fellhorn hinaufzukommen). Auch hier gibt es verschiedene Routen. Der schönste Rückweg führt am Freibergsee vorbei nach Oberstdorf.
Weitere atemberaubende Panorama-Wanderungen bietet der Aggenstein (1.985 Meter) in der wunderschönen Trekking-Region Tannheimer Tal. Eine Möglichkeit ist die Strecke von der Bergstation der Breitenbergbahn bei Pfronten über den Breitenberg und Wiesenrücken Engerle zum Aggenstein. Das reizvollste Panorama bietet die Aggerstein-Übersteigung. Herrliche Aussichten begleiten dich: Auf die Tannheimer Berge im Süden, die Allgäuer Alpen im Westen, nach Norden auf den Breitenberg und mehrere Seen (Forggensee, Hopfensee und Bannwaldsee).
Zu den schönsten Wanderungen im Oberallgäu zählt die sogenannte Königsetappe von Oberstdorf nach Hinterstein. Vom Startpunkt in Oberstdorf hast du zunächst drei Möglichkeiten zum Edmund-Probst-Haus am Nebelhorn zu gelangen, das auf 1.932 Metern liegt. Die bequemste Variante ist die Seilbahn von Höfatsblick. Die aktiven Varianten führen dich unterhalb der Seilbahn hinauf (rund vier Stunden anspruchsvoller Aufstieg über 12,2 Kilometer) oder per Wanderung über die Seealpe. Oben angekommen, beginnt der schönste Teil der Strecke, da die Aussicht auf das Alpen-Panorama einfach himmlisch ist. Fast den ganzen Weg entlang hast du dein Zwischenziel im Blick, den Hochvogel-Gipfel. Der Pfad zu diesem schlängelt sich unterhalb des Hindelanger Klettersteigs etwa drei Wander-Stunden hinauf. Die müden Glieder kannst du im kühlen Kristallwasser von Koblatsee, Laufbichlsee und schließlich am Ziel der Etappe im Engeratsgundsee (1.876 Meter) erfrischen. Erquickt geht es dann hinab nach Hinterstein. Alternativ kannst du vom Engeratsgundsee auch etwa eine Stunde zur Schwarzenberghütte (1.396 Meter) absteigen, in der es auch günstige Übernachtungsmöglichkeiten gibt.
Eine der schönsten Wanderungen im Ostallgäu führt dich auf den markanten Säuling und damit genaugenommen in die Ammergauer Alpen. Sie überquert die Grenze nach Österreich. Die Rundwanderung beginnt und endet am Parkplatz in Hohenschwangau. Der anstrengende Teil, der unbedingt Trittfestigkeit erfordert, ist der der Anstieg zur Nordflanke des Säulings. Belohnung ist ein wunderbarer Blick über das Lechtal nach Süden sowie in nördlicher Richtung auf Tegelberg mit Branderschrofen. Nach dem Abstieg zum Säulinghaus geht es um den Westkamm des Pilgerschrofens vorbei zur Wildsulzhütte und schließlich zurück nach Hohenschwangau. Es handelt sich um eine Ganztageswanderung mit circa achtstündiger Dauer.
Winterwanderer finden vielerorts geräumte Wege vor. Im Gunzesrieder Tal, um Kranzegg, Untermaiselstein, Sonthofen oder Oberstdorf sind Winterwanderungen im Allgäu besonders schön. Schneeschuhe führen dich auch abseits der Wege durch unberührte verschneite Natur.
Aktuelle Wegeinformationen zu Sperrungen, Umleitungen und weitere Hinweise gibt es auf allgaeu.de.
Der Allgäu-Wanderführer von DuMont gibt dir eine kompakte Übersicht über die schönsten Bergtouren in den Allgäuer Alpen sowie Wanderungen im Alpenvorland mit allen wichtigen Infos.
Panoramawege im Allgäu – Mit diesem Wanderführer findest du die schönsten Aussichten im Allgäu. 35 Höhenwege und Panoramatouren werden detailliert beschrieben.
Winterwandern im Allgäu beschreibt die 40 schönsten Genusstouren durch den Schnee. Ein Wanderführer mit allen relevanten Informationen.
Der Hindelanger Klettersteig erlaubt atemberaubende Ausblicke, ist aber eine der anspruchsvollsten Trekkingrouten in den Allgäuer Alpen, bei der auch Klettergeschick erforderlich ist. Sie führt von der Nebelhornbahn (Startpunkt ist an der Gipfelstation) über die Wengenköpfe zum Großen Daumen (2.280 Meter) und wieder hinab. Für den anstrengenden Aufstieg über einen schmalen Felsgrat solltest du auf jeden Fall trittsicher und schwindelfrei sein. Der Abstieg durch die schöne Natur des Hochplateaus Koblat zurück zum Nebelhorn ist dann wieder entspannter. Die schwierige Wanderung dauert circa sieben Stunden reiner Gehzeit. An der Gipfelstation der Nebelhornbahn kannst du einkehren.
Ein weiterer steiler Klassiker ist der Mindelheimer Klettersteig. Der Eisenweg ist eine traumhafte Gratwanderung am Rand der Allgäuer Alpen über die drei Schafalpenköpfe mit einem grandiosen Rundumblick über Kleinwalsertal und Allgäuer Hauptkamm.
Neben diesen Klettersteigen warten im Allgäu mehrere ausgewiesene Klettergebiete auf Anfänger wie Profis. Zu den schönsten Allgäuer Klettergebieten zählen die Wolfebnerspitze mit ungefähr 40 Routen unterschiedlicher Anforderungsstufen (Schwierigkeitsgrade III. bis VIII.), die größtenteils mit Bohrhaken bestens abgesichert sind. Die Kletterer erholen sich hier von Juni bis September bei bester Aussicht auf der Hermann-von-Barth-Hütte.
Schöne Kletterrouten in den Tannheimer Bergen findest du an der Roten Flüh sowie am Gimpel und Hochwiesler. Die Südwände eignen sich auch im Winter zum Klettern. Zu allen Routen gelangst du vom Gimpelhaus oder der Tannheimer Hütte innerhalb von 30 Minuten. Auch der Anstieg zum höchsten Gipfel der Tannheimer Berge ist ein Highlight, nämlich zur 2.238 Meter hohen Kellenspitze. Diese Routen an der Nordseite sind jedoch anspruchsvoller als die südseitigen Routen.
Am 1.985 Meter hohen Aggenstein gibt es sieben lohnende Kletterrouten der Schwierigkeitsgrade III. bis VI. Auch hier ist die Aussicht grandios.
Beste Reisezeit für Kletterrouten in den Allgäuer Alpen ist Juni bis Oktober, da dann das Wetter am stabilsten ist und auch höhere Lagen schneefrei sind.
Die genannten und viele weitere Toure werden detailliert beschrieben im Kletterführer Alpines Genussklettern: 45 Routen zwischen Allgäu und Berchtesgaden, geschrieben von zwei Kletterprofis mit jahrzehntelanger Erfahrung.
Das Allgäu ist ein äußerst beliebtes Urlaubsziel für Radtouren und zum Mountainbiken. Vor dem gigantischen Alpenpanorama führt ein hervorragend ausgebautes Netz an Radwegen durch schöne Landschaften und durch die schönen Allgäuer Städte.
Einige besonders empfehlenswerte Radwege durch die Voralpen zählen wir euch kurz auf:
Der Bodensee-Königsee-Radweg verbindet die beiden Seen auf ganzen 410 Kilometern. Wer nicht etwa sechs Tage für die gesamte Strecke aufwenden will, kann über Füssen, Schwangau und Co. die schönsten Sehenswürdigkeiten des Allgäus abfahren.
Ebenfalls durchs Alpenvorland führt der Illertal-Radweg – und zwar am bequemsten bergab von den Gipfeln bei Oberstdorf 145 Kilometer an der Iller entlang (meist über Schotter) bis nach Ulm.
Für die Dampflokrunde wurden ehemalige Bahngleise geebnet. Der 80 Kilometer lange, zumeist flache Radweg führt unter anderem durch Kaufbeuren.
Der Forggensee lässt sich herrlich auf dem Rad umrunden. Ein schöneres Panorama vom Sattel aus, kannst du dir kaum vorstellen. Die 32 Kilometer Rundweg sind auch für Familien super geeignet zum Beispiel von Füssen aus an Neuschwanstein vorbei.
Eine schöne Strecke für Mountainbiker ist der Pfronten-Marathon. Zwischen 840 und 1.675 Metern Höhe verläuft die 25,5 Kilometer lange Tour durch das Achtal und überquert den Breitenberg. Startpunkt ist der Parkplatz der Breitenbergbahn.
Reiseführer-Tipp: Radrunde Allgäu. Die Runde in die schönsten Ecken. Mit Allgäu-Radweg und Iller-Radweg gibt dir alle nützlichen Infos für 610 Kilometer Fahrradtouren im Allgäu, samt GPS-Tracks zum Download. Die reiß- und wetterfeste Spiralbindung kannst du immer dabeihaben.
Im Allgäu gibt es über 50 Skigebiete. Weltbekannt ist das Wintersportgebiet Oberstdorf und Kleinwalsertal. Hier erstreckt sich das größte Skigebiet Deutschlands über Fellhorn, Nebelhorn, Kanzelwand, Walmendinger Horn und Hoher Ifen. Mit Ausnahme der letztgenannten, werden alle Strecken bei Bedarf auch künstlich beschneit.
Weitere Strecken und Lifte findest du im Oberallgäu um Wertach, Immenstadt, Bad Hindelang/Jungholz, Hörnerdörfer sowie Oberstaufen und Missen-Wilhams. Einige Strecken sind sogar per Flutlicht beleuchtet (zum Beispiel Thalkirchdorf, Immenstadt, Grünten, Hindelang (Unterjoch, Oberjoch) und Fischen. Die Schwärzenlifte bei Kempten sind ein kleines, aber äußerst schneesicheres Skigebiet. Die Skilifte in Oberstaufen und Hindelang sind mit den Gästekarten Oberstaufen Plus beziehungsweise Bad Hindelang Plus kostenlos nutzbar. Mit der KönigsCard können Wintersportler auch die Lifte der Skigebiete der Tourismus-Region Allgäu-Tirol/Vitales Land für drei Stunden kostenlos nutzen.
Für Skilanglauf werden an vielen Orten über 3.000 Kilometer Loipen präpariert. Langlaufen im Ostallgäu bietet sich zum Beispiel in Füssen an (der ADAC empfiehlt es aufgrund seiner Schönheit als Topregion für Skilanglauf), bei Hopfen am See, um Lechbruck am See oder auch auf den über 40 Kilometern gespurter Loipen um Weißensee. Im Oberallgäu sind Oberstdorf (76 Kilometer, davon 50 Kilometer für Skating), Oberreute, Oy-Mittelberg und Oberstaufen besonders für fortgeschrittene Langläufer zu empfehlen. Auf den Loipen um Immenstadt, Sonthofen, Burgberg, Blaichach und besonders bei Isny haben auch Langlauf-Anfänger ihren Spaß. Diese Aufzählung spiegelt jedoch nur einen kleinen Teil der Ski-Langlauf-Strecken im Allgäu wider. Eine Übersicht gibt es auf Loipen-Allgaeu.de
In Bruckmanns Tourenführer stellen Andrea und Andreas Strauß „die schönsten Skitouren in den Allgäuer Alpen“ vor, mitsamt aller wichtigen und organisatorischen Infos. Auch in den Lechtaler Alpen haben sie ein paar schöne Touren ausfindig gemacht.
Auf dem Forggensee und dem Hopfensee bei Füssen, dem Grüntensee bei Wertach, dem Niedersonthofener See, dem Rottachsee oder dem Großen Alpsee westlich von Immenstadt kannst du Windsurfen und Segeln. An den Ufern findest du genügend Infrastruktur in Form von Bootshäusern, Stegen, Umkleidekabinen, Toiletten und vielen Freizeiteinrichtungen.
Auf deinem Aktivurlaub im Allgäu kannst du sogar tauchen! Die glasklaren Seen eröffnen dir faszinierende Unterwasserwelten mit reichhaltiger Tier- und Pflanzenwelt. Hättest du gedacht, dass es im Allgäu über 20 Tauchcenter beziehungsweise Tauchschulen gibt? Diese findest du unter anderem in Kempten, Pfronten, Sonthofen, Immenstadt, Buchloe, Hopfen am See, Kaufbeuren, Leutkirch oder Bad Waldsee.
Golfen mit Blick auf die Alpen – herrlich gelegene Golfplätze machen das Allgäu zu einem der schönsten deutschen Reiseziele für Golfurlaub. Es gibt etwa 20 Golfclubs im Allgäu. Auf dem Golfplatz in Wiggensbach beispielsweise schlägst du auf 1.011 Metern Höhe ab. In Oberstdorf befindet sich der südlichste Golfplatz Deutschlands. Vielerorts bieten Hotels und Golfplätze gemeinsame Pakete mit besonderen Konditionen an.
Vogelperspektive und Adrenalin gefällig? Dann solltest du dich von den Allgäuer Bergen in die Lüfte schwingen! Es gibt zahlreiche Flugschulen, bei denen du mit oder ohne Vorkenntnisse fliegen kannst. Tandemfliegen ist genauso möglich wie die Teilnahme an Kursen verschiedener Stufen. Drachenfliegen oder Paragliding im Allgäu werden angeboten vom Breitenberg (bei Pfronten), vom Hahnenkamm (Reutte), Buchenberg (Halblech oder Buching) oder Grubigstein (Lermoos) sowie von Flugschulen in Oberstdorf, Marktoberdorf oder Rettenberg. Das absolute Flieger-Highlight ist der Tegelberg bei Schwangau, den die Ausblicke auf Seenlandschaft und Königsschlösser zu Deutschlands bekanntestem Flugberg gemacht haben.
Auch Fallschirmspringen ist im Allgäu möglich, zum Beispiel bei Oberstdorf.