An kaum einem Reiseziel kannst du so phänomenale Naturwunder erleben wie auf Island. Die Geysire, Gletscher, Vulkane und Lavalandschaften sind einzigartig. Einmal im Leben das Polarlicht zu sehen, steht auf der Bucket List vieler Reisender.
Unbeschreiblich ist die Schönheit und Vielzahl der Wasserfälle, die völlig zurecht als Top-Sehenswürdigkeiten in Island gelten.
Fangen wir an mit dem bekanntesten Wasserfall-Highlight: Der Seljalandsfoss stürzt sich von schräger Vulkan-Klippe in die wunderbar grüne Landschaft, die ihn umgibt.
Er liefert das Motiv für Postkarten und Cover-Fotos von Island-Reiseführern. Hinter dem circa 40 Meter hohen Wasserfall an der Südküste Islands kannst du sogar hindurchgehen.
Etwa 10 Kilometer nördlich findest du unseren ersten Wasserfall-Geheimtipp, den versteckten Nauthúsagil, den du nur erreichst, wenn du gut zu Fuß und trittfest bist.
Der Lichteinfall von oben auf den steilen Wasserfall am Fuße des Eyjafjallajökull wird dich für die oft mehrstündige Wanderung mehr als entschädigen.
Der Gullfoss im Süden des Landes zählt dagegen wieder zu den bekanntesten und mit Sicherheit auch schönsten Wasserfällen Islands. Hier ergießt sich das Gletscherwasser des Flusses Hvitá 31 Meter hinab über zwei breite rechtwinklige Stufen. Der Name Gullfoss bedeutet wörtlich übersetzt ungefähr „goldener Wasserfall“ und prägte so auch die Bezeichnung „Goldener Zirkel“ für die Route der Island-Highlights.
Der Wasserfall gehört nach wie vor dem isländischen Staat und steht seit 1979 zum Glück unter Naturschutz, nachdem mehrere Anläufe unternommen wurden, ihn zum Dammbau beziehungsweise zur Stromgewinnung zu missbrauchen.
Circa 20 Kilometer entfernt findest du den nächsten traumhaften Wasserfall: den Brúarfoss, der etwas versteckter liegt und daher deutlich weniger bekannt ist. Mit seiner leuchtenden gletscherblauen Farbe ist er ein weiterer echter Island-Geheimtipp und zeigt zu jeder Jahreszeit ein anderes Gesicht.
Malerisch von grünen Klippen fällt der Skógafoss 60 Meter tief in die weite schöne landschaftliche Umgebung im Süden Islands, die in der Literatur als „Locus amoenus“, lieblicher Ort, umschrieben wurde. Am Wasserfall gibt es einen atmosphärischen Zeltplatz.
Gleich um die Ecke vom Skogafoss findest du den kleineren, aber durchaus charmanten Kvernufoss.
Ebenfalls im Süden findest du den Fagrifoss, dessen Namensbedeutung „Schöner Wasserfall“ genauso simpel wie zutreffend ist.
In Islands Südosten, im Skaftafell-Nationalpark, findest du den „schwarzen Wasserfall“ Svartifoss, der seinen Namen von den schwarzen scharfkantigen Basaltpfeilern bekommen hat, von denen sich der Bach Stórilækur in einem für Islands Wasserfälle vergleichsweise schmalen Strahl hinabwirft.
Wie der große Bruder des Svartifoss sieht der Aldeyjarfoss im isländischen Hochland aus. Weißes Wasser schäumt hier 20 Meter tief schwarzen Basalt hinunter.
Knapp sechsmal so tief, nämlich 122 Meter stürzt das Wasser den Háifoss in der Nähe des Vulkans Hekla hinab.
Der Wasserfall Dynjandi (auch Fjallfoss genannt) in der Region Ísafjörður im Nordwesten ist einer der schönsten des Inselstaates.
Breite fächerförmige Kaskaden lassen die Wassermassen bis zu 100 Meter in die Tiefe stürzen, um sie gleich darauf fünf weitere Wasserfälle hinunter zu jagen. Backpacker zelten an der Küste und werden hier mit einer besonders schönen Aussicht auf die Fälle belohnt.
In Islands Nordosten donnert der größte und mächtigste Wasserfall Islands: Der Dettifoss (isländisch für „stürzender Wasserfall“).
Kombiniert man Wasservolumen und Höhe, ist er Europas leistungsstärkster Wasserfall. Die Wucht und das breite Panorama erschaffen ein imposantes Naturschauspiel.
Ebenfalls durch seine Breite (30 Meter) und seine schöne schroffe Umgebung überzeugt der Goðafoss im Norden bei Laugar, der die Wassermassen 12 Meter in die Tiefe schickt.
Von schroffen Klippen fällt der Öxarárfoss im goldenen Zirkel.
Der Kirkjufellsfoss am Fuße des kegelförmigen grünen Berges Kirkjufell ergießt an der Küste der Wetsfjorde sein Wasser in einem dreigeteilten Strom.
Schließlich besteht der Wasserfall Hraunfossar eigentlich aus mehreren kleineren Wasserfällen des Flusses Hvítá im Westen Islands, nahe Húsafell und Reykholt. Er ist besonders schön im Herbst.
Polarlichter, auch als Nordlichter oder wissenschaftlich korrekt „Aurora borealis“ bezeichnet, gelten für viele als das Naturerlebnis in Island schlechthin!
Island zählt zu den wenigen Reisezielen, an denen du die zumeist grün leuchtenden Schleier am Himmel bewundern kannst. Das Polarlicht ist in den Wintermonaten eigentlich in ganz Island außerhalb der größeren Orte zu sehen.
Besonders gerne pilgern Island-Reisende in den Thingvellir-Nationalpark (isländische Schreibweise Þingvellir) oder an die Fjorde, um die Nordlichter zu erspähen.
Auf Island findest du mit dem Großen Geysir (Stóri Geysir) sozusagen den Vater aller Geysire (zumindest deren Namensgeber).
Ein Erdbeben im Jahr 2000 erweckte ihn donnernd aus dem Schlaf. Zwei Tage lang erreichte sein Ausbruch eine phänomenale Höhe von 122 Metern und sicherte ihm den Titel als weltweit höchster Geysir. Nun wieder aktiv, bricht er jedoch nur sehr unregelmäßig und längst nicht mehr so hoch (dafür aber länger). Deutlich zuverlässiger ist sein Nachbar: Der regelmäßig aktive Geysir Strokkur bricht ungefähr alle 10 Minuten aus.
Die beiden Geysire befinden sich, nur wenige Meter voneinander entfernt, im Geothermalgebiet Haukadalur.
Dort findest du auch weitere Springquellen wie den Kleinen Geysir (Litli Geysir) und Smiður sowie eine Vielzahl weiterer Heißwasserquellen, wie die etwa durch die mineralische Zusammensetzung tiefblaue Thermalquelle Blesi.
Ein weiteres schönes Geothermalgebiet im westlichen Hochland ist Hveravellir. Der Name, der übersetzt etwa „Felder heißer Quellen“ bedeutet, steht auch für den Zentralvulkan unter dem Langjökull Gletscher. Die Sinterablagerungen faszinieren nicht nur Geologen, das abwechslungsreiche Farbspiel der heißen Quellen macht sie zur Sehenswürdigkeit.
Neben den Geysiren ließen vulkanische Aktivitäten noch weitere Naturerlebnisse auf Island entstehen.
Am Westrand des Hnappadalur-Tals zum Beispiel kannst du einzigartige Gesteinsformationen der Dolerit-Klippe Gerðuberg bestaunen.
Basaltsäulen, die zwischen einem und anderthalb Meter breit und sieben bis vierzehn Meter hoch sind, ragen hier gleichmäßig empor. Sie sind entstanden als das Meer Lavamassen schnell abkühlte und erstarren ließ.
Kuscheliger sieht das moosbewachsene Lavafeld Eldhraun im Süden aus.
Der Moosbewuchs kann auch rötliche Farben annehmen und die Landschaft surrealer und schroffer erscheinen lassen.
Auf der Halbinsel Reykjanes, südlich von Reykjavík, beeindruckt der Reykjanes Geopark.
Nordwestlich des kleinen Ortes Grindavik findest du die etwa zehn Kilometer lange Kraterreihe Eldvörp. Früher backten die Frauen des Ortes hier Brot in den heißen Dämpfen.
Im Vatnajökull-Nationalpark bietet sich dir ein magisch-bizarrer Anblick auf die Laki-Kraterreihe (Lakagígar).
Über 100 Krater erheben sich entlang einer vulkanischen Spalte. Den schönsten Blick auf die schwarz-grüne Kraterkette, die im Blau des Himmels und der Gletscher verschwindet, gewinnst du vom Gipfel des Bergs Laki (818 Meter).
Im isländischen Hochland nördlich des Vatnajökull bietet dir Holuhraun die Gelegenheit, ein erst Anfang 2015 durch Spalteneruptionen entstandenes Lavafeld zu bestaunen.
Noch etwas weiter nördlich liegt das größte Lavafeld Islands Ódáðahraun mit beeindruckenden knapp 5.000 Quadratkilometern. Markant ragen einige Tafelberge und Vulkane aus dem schroffen Schwarz-Grau heraus. An den Grenzen des Gebietes sind grüne Oasen zu finden.
Das atemberaubende Lavafeld Dimmuborgir um den See Mývatn überrascht mit bizarr geformten Lavaskulpturen, Überresten eines Lavasees und faszinierender Vegetation.
Die Vulkanlandschaft in Islands Norden ist eine weitere absolute Top-Sehenswürdigkeit, die sich toll für eine kleine Wanderung eignet. Zum Beispiel führen dich markierte Wanderwege zum Krater Hverfjall.
Apropos: Unter Wandern in Island gehen wir näher auf die besten Trekking-Routen und die schönsten Gletscher-Landschaften ein.
Während deines Island-Urlaubs wirst du vielleicht auf Rentiere, Polarfüchse, Schafe und Islandpferde mit vielen verschiedenen Fellfarben und Schattierungen treffen.
Zu den beliebtesten Naturerlebnissen in Island zählen jedoch die einzigartigen Gelegenheiten zur Walbeobachtung.
Zu erspähen gibt es Buckelwale, Schweinswale, Zwergwale, Weißflossendelfine, manchmal sogar Blauwale!
Tipp: Nimm Húsavik als Ausgangspunkt für die Whale-Watching-Bootstouren und unterstütze die Anbieter, die sich aktiv gegen Walfang einsetzen. Hier kannst du auch im Walzentrum deine Beobachtungen mit theoretischem Wissen unterfüttern.
Weitere Walbeobachtungstouren starten von Akureyri oder Dalvík im Norden Islands sowie Ólafsvík und Grundarfjördur im Westen.
Nicht nur bei Ornithologen ist Island für einzigartige Vogelbeobachtungen beliebt. So ist der Inselstaat einer der ganz wenigen Brut- und Lebensräume der seltenen und gefährdeten Papageientaucher (auch Puffins genannt).
Die gefiederten Freunde mit den auffälligen Schnäbeln kann man auf Island an mehreren Stellen beobachten: Zum Beispiel auf der Insel Lundey oder beim Vogelfelsen Hafnarholmi am ostisländischen Fjord Borgarfjörður Eystri, der übrigens auch als Sitz der isländischen Elfenkönigin gilt.
An der Südküste liegt die Steilküste Krýsuvíkurbjarg. Auf dem dortigen Vogelfelsen brüten im Sommer große Möwen- und Papageientaucher-Kolonien.
Auf den Westmännerinseln (Vestmannaeyjar), einer grünen vulkanischen Inselgruppe südlich der Küste, siedeln neben Papageientauchern noch viele weitere Vogelarten, wo ein Vulkanausbruch einst einen Ort verschüttete.
Von den Klippen über Herjólfsdalur kann man nicht nur die rotgeschnäbelten Vögel, sondern auch die Küste der Insel Heimaey genießen.
Die Steilküste Látrabjarg in den Westfjorden bietet sich ebenfalls für Vogelbeobachtungen an. Doch nicht nur die Puffins machen die dunkle Steilküste zur Sehenswürdigkeit. Die schönen scharfkantigen Klippen geben eine prächtige Kulisse, um Blicke in die Ferne schweifen zu lassen. Besonders schön sind die Westfjorde übrigens zur Mitternachtssonne.
Um Seehunde zu beobachten zählen die Halbinsel Vatnsnes und das Robbenzentrum in Hvammstangi zu den bestgeeigneten Orten.